Noch immer besteht in Bildungseinrichtungen ein enormer Nachholbedarf hinsichtlich der Digitalisierung. So bereiten nach wie vor schwerfällige Netzwerkzugänge, lange Login- und Ladezeiten sowie generell langsame Verbindungen Probleme. In manchen Schulen existiert sogar überhaupt kein Internetzugang, wodurch die innovative Methode des E-Learnings nicht durchführbar ist. Daher ist es dringend an der Zeit, in diesem Bereich mehr zu investieren. Dabei können beispielsweise auch Fördermittel durch den Digitalpakt Schule unterstützen. Dies ist eine sehr wichtige Initiative der Bundesregierung, die längst überfällig war. Mit dem Förderprogramm werden Schulen finanziell dabei unterstützt, ihre IT-Infrastruktur auszubauen. Während der Corona-Pandemie hat der Bund zusätzliche Fördermittel beschlossen, wodurch Lehrer für den Bereich IT weitergebildet und IT-Administratoren finanziert werden können. Allerdings kann sich die Situation nur verbessern, wenn Schulen diese Möglichkeit in Betracht ziehen und jetzt Anträge auf die Fördergelder stellen.
Kommentar von Tabatha von Kölichen, Regional Sales Director DACH, Israel und Benelux bei Cambium Networks
Zunehmend wird deutlich, dass Bildungseinrichtungen ein äußerst leistungsfähiges WLAN-Netzwerk benötigen. So war und ist es nicht nur beim Home-Schooling enorm wichtig, dass die Verbindung während Videokonferenzen nicht abbricht. Viele Lernplattformen, die auch im Unterricht vor Ort eingesetzt werden, sind cloud-basiert und benötigen ebenfalls eine hohe Kapazität. Die größte Herausforderung in Schulen ist aber vor allem die hohe Nutzerdichte, die es abzudecken gilt. Moderne Lernkonzepte, die durch digitale Medien unterstützt werden, setzen eine stabile Internetverbindung voraus. Schließlich sollte stets vermieden werden, dass sich beispielsweise die Hälfte der Klasse nicht einloggen kann oder die Verbindung ständig abbricht.
Einrichtung eines WLAN-Netzwerks: Tipps für Schulen
Bei der Einrichtung einer zuverlässigen drahtlosen Verbindung sollte beim Internetanschluss begonnen werden: Um überhaupt ein flächendeckendes WLAN-Netzwerk implementieren zu können, verfügen viele Einrichtungen nicht über die notwendige Verkabelung. In jedem Klassenzimmer sollte eine Doppeldose vorhanden sein, damit Wireless Access Points (APs) installiert werden können. Es empfiehlt sich mindestens eine 100-Mbit-Leitung; optimal wäre natürlich ein Glasfaseranschluss. Dieser ist zwar nicht Bestandteil des Digitalpakts Schule, lässt sich aber in der Regel über die Breitbandförderung finanzieren.
Der Digitalpakt sieht eine Installation von einem Access Point pro Klassenzimmer vor. Diese APs sollten am besten an der Decke und mittig im Raum montiert werden, um eine gute Abdeckung zu erreichen. Da vielen Schulen keine dedizierten IT-Mitarbeiter zur Verfügung stehen, sollten sie nach einer Lösung suchen, die einfach zu planen, installieren und ebenfalls zu verwalten ist. Vorsicht ist bei den Kosten geboten: Häufig sind in Angeboten verschiedener Hersteller wiederkehrende monatliche oder jährliche Kosten versteckt. Hier sollten die Verantwortlichen darauf achten, dass bereits alle Leistungen, wie Wartungsarbeiten oder Updates, inklusive sind.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Zukunftsfähigkeit der Lösung: Wichtig zu wissen ist, dass die EU kürzlich ein großes zusätzliches Spektrum im 6-Gigahertz-Band zur Verfügung gestellt hat. Damit Nutzer aber von der dadurch erhöhten Geschwindigkeit und von der Reduzierung der Netzüberlastung profitieren, müssen die einzusetzenden APs über die neuen Wi-Fi 6-Chipsätze verfügen.
Insgesamt ist es sinnvoll, einen WLAN-Experten in die Planung mit einzubeziehen. Die Umsetzung des digitalen Lernens in Schulen ist relativ komplex, und es gibt viele technische Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Zudem lassen sich zusammen mit dem Experten verschiedene Nutzergruppen identifizieren und ein allgemeines Sicherheitskonzept entwickeln. So kann zum Beispiel auch mittels bestimmter Zugangskontrollen eingestellt werden, welche Nutzergruppe auf welche Daten zugreifen darf. Dies ist gerade im Bereich Datenschutz und DSGVO äußerst wichtig. Beispiele für solche Nutzergruppen könnten Lehrer, Schüler und Gäste sein.
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